artTICKer ....aus dem Tagebuch eines Zeitreisenden: Bauhaus aus Dresden

Samstag, 20. November 2010

Bauhaus aus Dresden

...Sprung in das Jahr 2010 - ich landete direkt am mit verschiedensten Utensilien reichlich übersäten Tisch eines Herren, der offensichtlich etwas plante. Er schob in Gedanken vertieft und kopfschüttelnd diverse Materialien hin und her, setzte Holz auf schillernden Platten, tauschte Farbkärtchen aus, die vor ihm ausgebreitet lagen. Er war so sehr mit seiner Aufgabe beschäftigt, dass er mich nicht bemerkte. Neben ihm lagen große Holzplatten gestapelt - ob er den Bau eines Möbelstückes plante?

Neugierig griff ich leise nach einigen seiner Zeichnungen, auf welchen verschiedene Entwürfe flüchtig hingekrakselt und jeweils mit "BAU HAUS -Entwurf Küche, Dresden, Datum" beschriftet waren, und mir so auch Aufschluss über das aktuelle Datum gaben. Ja, das sah aus wie ein Schrank, sehr klare Formen und eine kräftige bunte Farbgebung. Die ersten Entwürfe noch recht verspielt, der jüngste eher nur noch funktional und doch ein interessanter kontrastvoller Blickfang.

...noch mit den Zetteln in der Hand erfasste mich erneut das inzwischen so vertraute Kribbeln auf der Haut, welches mir ein sicheres Zeichen war, ein weiterer Zeitsprung lag hinter mir.

Ich schaute einer nun plötzlich vor mir stehenden Frau in ihre vor Schreck weit aufgerissenen Augen. Möbel und Einrichtung könnten auf 1910 bis etwa 1920 als Zielort des Sprunges hinweisen. Sie riss mir die Zettel aus der Hand und rief laut in einem nach Weimarer Dialekt klinenden panischen Ruf: "Walter, ein Einbrecher!" Ein Herr mit hoher Stirn nahm ihr meine Zettel ab, schaute mich erstaunt an...

Sprung...

...mein geliebtes Studienzimmer, wieder daheim.