dreifachsprung,
wege kreuzen sich, gibt es noch mehr Zeitreisende?:
Donnerstag, 16. September 2004
besuchte die kinopremiere von eichingers film "der untergang"
"Brand Frauenkirche Dresden Febr. 1945"
Öl auf Leinwand
Jörg Dierchen
2003 - 02
setzte mich nach dem film, um ihn zu "verdauen", in ein petit café auf ein glas wein bei einer zigarette;
neben mir ein hüsteln und räuspern unter vorwurfsvollem blick einer meinen konsum wohl missbilligenden jungen dame in einem bezaubernden sommerkleidchen;
kurze konversation, es stellte sich heraus, dass sie den film auch geschaut hatte; noch ehe ich genaueres über sie erfahren konnte und mein baguette mit ihr teilen - nächster sprung...
16. September 2007
in einem dahin sausenden zug wiedergefunden (aber das geht mit ja irgend wie jeden tag so);
versonnen aus dem fenster im tgv nach lyon part dieu die vorbeieilende landschaft betrachtend, entdecke ich plötzlich das spiegelbild der jungen dame, die ich heute vor genau 3 jahren nach meinem kinobesuch kennen lernte, in eben diesem fenster im tgv;
erstaunen, ich wende mich ihr zu...
dritter Sprung,
berlin 1967, wieder ein kleines café, ein junger musiker mit gitarre in der hand beendete gerade eine ballade, sah fragend auf den freien stuhl neben mir, ich nickte ihm zu, er nahm platz, wir plaudern, ich erzähle ihm vom reisen, von stationen, bahnhöfen... er zückt einen bleistift.... sprung
...* Begegnung* von Reinhard Mey
CD: *ich wollte wie Orpheus singen* 1968
"Jeden Tag kam sie mir entgegen,
und ich gewöhnte mich daran,
wie man an das,
was man oft hört und sieht,
sich eben gewöhnen kann.
Ich nahm es kaum wahr, daß Tage kamen,
an denen sie nicht erschien.
Dann ging sie wie immer an mir vorüber,
nur diesmal sah ich genauer hin.
Sie sah es und wurde ein klein wenig rot,
und ich, obwohl ich nicht schüchtern bin,
wußte auf einmal mit meinen Händen
nicht mehr so recht wohin.
Ich habe mich nie nur zum Vergnügen
mit Zahlen und Ziffern herumgequält,
doch die Sommersprossen auf ihrer Nase,
die hätt ich gern gezählt.
Ich sah auch ihren Mund und ich hoffte
auf ihr Lächeln an kommenden Tagen.
Ich nahm mir vor, sie nach diesem und jenem
und nach ihrem Namen zu fragen.
Es ergab sich schon am folgenden Tag,
daß ich einen Grund, sie zu sprechen, fand.
Nur gab sie mir Antwort in einer Sprache,
von der ich kein Wort verstand.
Verstanden habe ich nur ihr Lächeln,
als ich so ganz brav neben ihr lief.
Und hinter dem Lächeln sah ich ihre Zähne,
schneeweiß und ein klein wenig schief.
Ihren Namen las ich auf dem Schildchen am Koffer,
den ich für sie zum Bahnhof trug.
Dann stand ich allein da,
sah sie noch winken
aus dem fahrenden Zug.
Dann stand ich allein da,
sah sie noch winken
aus dem fahrenden Zug."
avec mes meilleurs voeux
pour mademoiselle forêt verte
Sonntag, 16. September 2007
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